Ein Blick zurück ...

Die PPT haben das erste Mal 2011 stattgefunden. Knapp 50 Schülerinnen haben damals teilgenommen und das Feedback von ihnen und allen Betreuenden war so positiv, dass wir entschieden haben, die PPT auch in Zukunft anzubieten. Es folgten PPT in den Jahren 2014, 2016 und 2018. Dann kam leider Corona und wir waren gezwungen eine Zwangspause einzulegen, die nun (2022) aber vorbei ist.

Spannend ist auch, dass unsere PPT Idee inzwischen Nachahmer*innen gefunden hat. In Hamburg haben jetzt schon zweimal PPT nach einem ganz ähnlichen Muster stattgefunden und auch dort hatten sie großen Erfolg und haben sogar Preise gewonnen.

In 2022 ist neu, dass die PPT nicht mehr wie früher für "Physik Projekt Tage"  steht sondern einen neuen Namen bekommen hat: Projekttage Physik und Technik. Der Grund ist ganz einfach, dass das Konzept auch an der Technischen Fakultät der CAU auf großes Interesse gestoßen ist. Was liegt also näher, als das Themenspektrum einfach zu verbreitern und um die Komponente Technik zu erweitern. Wir hoffen, dass die PPT so für die Schülerinnen noch attraktiver werden.

Die ursprüngliche Idee für die PPT wurde durch die Verfügbarkeit von Gleichstellungsmitteln im Sonderforschungsbereich TR24 generiert. Damals hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft entschieden, dass Sonderforschungsbereiche Gleichstellungsmittel bekommen, um gerade in den MINT-Fächern die Karrieren von Wissenschaftlerinnen besonders zu fördern. Da der Frauenanteil damals in Kiel in Physik sehr gering war, haben wir uns gefragt, wie kann man diese Mittel sinnvoll einsetzen kann. Wir haben uns entschieden zum einen die Frauen, die bereits Physik studieren bzw. jene die bereits als Physikerinnen in der Forschung an der CAU arbeiten, zu fördern. Gleichzeitig sollten aber auch mehr junge Frauen ermutigt werden, Physik zu studieren. Damit war die Idee geboren, dass wir einen Workshop für Oberstufenschülerinnen ins Leben rufen, der es ermöglicht unverbindlich und ohne große Hürden einmal Forschungs- bzw. Universitätsluft zu schnuppern. Dieses Konzept Physik in Kombination mit einem attraktiven Rahmenprogramm und ganz vielen Möglichkeiten zur Netzwerkbildung war damals neu und so innovativ, dass die DFG es prompt in ihren Instrumentenkasten als eine Art "Best-Practice" Beispiel aufgenommen hat.

Das Konzept der PPT haben Dietmar Block, Franko Greiner und Jochen Wilms entwickelt und über die Jahre verbessert. Anna Benecke hat dann nach dem Masterstudium mit ihrem Wechsel von Kiel zur Doktorarbeit am DESY in Hamburg die Idee mitgenommen und dort etabliert. Der ganz besondere Dank geht aber an die vielen fleissigen Studierenden und Mitarbeitenden an der CAU, die die PPT durch ihren tollen Einsatz erst zu dem gemacht haben, was sie sind: "Einfach eine tolle Zeit" (Zitat einer Teilnehmerin 2014).

Das die PPT wirklich erfolgreich waren und sind, zeigt sich schon daran, dass der Anteil der Studentinnen sich knapp verdoppelt hat, dass das PPT-Team inzwischen mehr Frauen als Männer hat und das Gleichstellung in der Physik an der CAU viel positiver gesehen wird als in anderen Bereichen der Gesellschaft. Die PPT haben nämlich nicht nur Schülerinnen von der Physik überzeugt, sondern auch wir (Männer) waren total begeistert von euren Leistungen und dem super Feedback. Das hat so manchen bewogen, bequeme Stereotypen zu hinterfragen und schließlich zu ändern.